Comic-Kurzkritik: Bewegte Bilder, die die Welt bedeuten – „Die Traumfabrik“

Veröffentlicht: 13. August 2017 in Comic
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Abb.: Panini

1927. Célestin ist ein hünenhafter, etwas unbeholfener junger Mann, der als Assistent in der Buchhalter-Kanzlei seines Vaters eher fehl am Platze wirkt. Da er ein leidenschaftlicher Filmliebhaber ist, bricht er eines Tages in die Großstadt Paris auf, um selbst Regisseur zu werden. Er kommt zuerst beim Betreiber eines kleinen Kinos unter und ergattert sogar einen Job als Gehilfe in einem Filmstudio. Als er zufällig die anmutige junge Frau trifft, die der Star heimlich gezeigter Erotikfilme ist, sieht er endlich die Chance gekommen, seinen Traum vom Filmemachen zu verwirklichen…

Laurent Galandon (Wer Wind sät bei Finix) erzählt eine charmante Geschichte über einen liebenswerten Außenseiter und seine nicht minder verschrobenen alten und neuen Bekannten. Gleichzeitig ist Die Traumfabrik eine Hommage an die Frühzeit des Mediums Film, als ein Kinobesuch noch etwas fast Magisches war und ganz neue Welten eröffnen konnte. Dass der Comic nicht in Hollywood, sondern in Frankreich spielt, ist dabei nur folgerichtig: Wäre doch das Kino ohne die Erfindung der Brüder Lumière gar nicht vorstellbar, wie der mit historischen Fotos illustrierte Anhang zeigt. Frédéric Blier überträgt die Geschichte in manchmal etwas ungenaue, aber lebendige Zeichnungen, die durch Sébastien Bouets Kolorierung eine angenehme Wärme ausstrahlen. Ein altmodischer Comic, der auch gut ins ZACK-Magazin passen würde.

 

Die Traumfabrik 1: Der Riese und die Nackttänzerin

von Frédéric Blier + Laurent Galandon

Übersetzung: Annabelle Steffes

HC • 56 Seiten • € 14,99 • Panini

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