Archiv für November, 2009

Warum wir weniger Filme sehen

Veröffentlicht: 26. November 2009 in Film, TV
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Anke Gröner macht sich in ihrem Blog kluge Gedanken darüber, warum sie momentan lieber Comics liest und TV-Serien guckt als Filme anzusehen. Ich kann das mit dem seltener ins Kino Gehen sehr gut nachvollziehen. Mich zu einer bestimmten Zeit aus dem Haus bewegen zu müssen, stört mich zwar nicht so sehr. Die anderen Zuschauer mit ihren Nachos und Popcornkübeln aber schon. Und dieses Gefühl „Kenne ich schon, habe ich schon mal besser gesehen“ wird mir mit zunehmendem Alter auch immer vertrauter. Der erste Woody Allen war damals mit 16 halt doch was Anderes als der 25. mit Mitte 30, um mal ein Beispiel zu nennen.

Irgendwie bleiben die Lieblingsfilme ab einem bestimmten Alter doch weitestgehend dieselben, neue Filme können einen meistens nicht mehr so einfach faszinieren wie früher. Ich lasse mich inzwischen auch häufiger von anspruchsvollen US-Serien wie BSG oder „West Wing“ fesseln als von irgendwas, was so im neu ins Kino kommt. In Videotheken habe ich mir dieses Jahr auch überwiegend Serien-DVDs ausgeliehen und höchstens eine Handvoll Spielfilme. Und für Comics habe ich mich schon immer begeistert, was auch weiter anhält.

Irgendwie scheint mir das aktuelle Kino ziemlich vorhersehbar geworden zu sein. Das Mainstreamkino ist eh zu 95 Prozent uninteressant geworden. Mit wenigen Ausnahmen – dem neuen „Star Trek“ etwa – werden da die immer gleichen Konzepte schablonenhaft kopiert, Franchises ohne einen Funken von Inspiration zu Tode geritten (Beispiel par exellence: „Terminator 4“). Aber auch das so genannte Arthouse-Kino hat inzwischen seine Klischees, die munter bedient werden. Man muss sich nur mal die Trailer angucken, wenn man im Programmkino sitzt: Da gibt es dann einen Kostümschinken à la Jane Austen oder „Effie Briest“, eine lockere Liebeskomödie aus Frankreich oder Italien und irgendeinen Oscar-Kandidaten, in dem es auf dramatische Weise um einen Behinderten oder sonstwie Benachteiligten geht. Wirkliche Überraschungen sind selten geworden.

Zum Glück gibt es noch Regisseure wie Lars von Trier, die es schaffen, einen mit jedem neuen Film wieder zu überraschen, und auch nicht davor zurückschrecken, ihre Zuschauer auch mal vor den Kopf zu stoßen. Bei TV-Serien hab ich da schon öfter das Gefühl, da etwas geboten zu bekommen, was ich in dieser Form noch nie gesehen habe. Was wahrscheinlich daran liegt, dass sich diese Gattung ja erst seit etwa zehn bis 15 Jahren als Kunstform neu erfindet. So wie der Comic es vor etwa 40 Jahren getan hat.

"Du"-Cover mit Bruno Ganz Abb.: Du Kulturmedien AG

Die (noch wenige Tage) aktuelle Ausgabe der Schweizer Kulturzeitschrift „Du“ beschäftigt sich im Schwerpunkt mit dem Schauspieler Bruno Ganz. Weggefährten wie Wim Wenders und Otto Sander kommen zu Wort, Ganz selbst natürlich auch, und es gibt viele wunderschöne Fotos aus seinen Filmen, von Dreharbeiten und Theaterinszenierungen. „Du“ zeigt beim Durchblättern sehr beeindruckend, was eine gut gemachte Zeitschrift bieten kann: Überformat, gutes Papier, klares Layout, großformatige Fotos, die im Internet nie so wirken würden.

Nachteil des Ganzen: der Preis. „Du“ ist wirklich nur für Besserverdienende bezahlbar, die bereit sind, für eine angenehme Lektüre auch einen hohen Betrag zu bezahlen. 15 Euro kostet das Magazin in Deutschland. Damit übersteigt es meine preisliche Toleranzgrenze leider deutlich. Acht, neun Euro ist das Allerhöchste, was ich in Ausnahmefällen bereit bin, für eine Zeitschrift auszugeben. Trotzdem schön, dass es solche Prestige-Zeitschriften in den Zeiten des Print-Sterbens noch gibt.

Ich will Showrunner werden anstelle des Showrunners!

Veröffentlicht: 22. November 2009 in TV
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Das kommt dabei heraus, wenn einem bei Zweitausendeins ein Buch „TV-Serien schreiben für Anfänger“ in die Hände fällt, und man beim Wortvogel liest, wie ein Entwurf für eine Serie aussehen kann. Have fun! (HBO, NBC und andere Sender melden sich bitte per E-Mail. Danke 😉 )

 

Mazar-i-Sharif

Eine Stadt am Rande der Zivilisation, ein Krieg, der nicht zu gewinnen ist. Soldaten, Polizisten und Ärzte in ihrem Kampf für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenleben in Afghanistan. (mehr …)

Schräg, schräger, Tom Waits

Veröffentlicht: 19. November 2009 in Musik, Theater
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Ich dachte schon, das Musical „The Black Rider“ von Tom Waits, William S. Burroughs und Robert Wilson, das ich letzte Woche im Düsseldorfer Schauspielhaus gesehen habe, sei schräg gewesen. Aber musikalisch war das ja fast noch Mainstream gegen das dazu gehörende Album, das Waits 1995 eingespielt hat. Das ist seinerzeit übrigens total an mir vorbei gegangen, obwohl es kurz nach meiner ersten Waits-CD „Bone Machine“ erschienen ist, die auch heute noch meine liebste von ihm ist.

Das „Black Rider“-Album erinnert teilweise schon sehr an dieses Vorgängeralbum, ist aber noch eine Spur abgefahrener. Etwa die Hälfte der Tracks sind entweder Instrumentalstücke oder Lieder, bei denen Waits‘ Stimme durch einen Vocoder gejagt oder anderen merkwürdigen Verfremdungseffekten unterzogen wurde. Dazu kommt eine sehr schräge Instrumentierung. Die Arrangements schwanken irgendwo zwischen Theater- und Experimentalmusik. Mit Pop hat das nichts mehr zu tun, mit Indie auch nur noch sehr wenig.

Interessanterweise gefielen mir auf dem Album ganz andere Stücke am besten als in der Theateraufführung. Das Titelstück, das auf der Bühne ein richtiger Ohrwurm war, der mir tagelang nicht aus dem Kopf ging, kommt bei Waits in einer viel langsameren, irgendwie merkwürdig zurückgenommenen Version. Die Balladen erreichen auch nicht die gleiche Intensivität wie im Stück. Dafür gefielen mir bei Waits „Flash Pan Hunter“ und „Lucky Day“ sehr gut. Von der Handlung hätte ich wohl nichts verstanden, wenn ich das Stück nicht gesehen hätte. Während andere Waits-Alben, die nach Theaterstücken entstanden sind, auch als Alben alleine gut funktionieren („Alice“, „Blood Money“), ist „The Black Rider“ tatsächlich sehr theatralisch und funktioniert wahrscheinlich nur schwer, ohne das Stück zu kennen. Abgefahrener geht jedenfalls kaum noch.

Wer kennt sie nicht (wollte schon immer mal so einen Artikel anfangen), die „Intro“, jene nerdige Gratis-Musikzeitschrift, für die jeder junge Journalist, der aus der Nähe von Köln kommt, schon mal geschrieben hat (außer mir), und die man gerne mitnimmt, wenn man seinen unabhängigen Plattenladen besucht hat (soweit man überhaupt noch einen solchen in der Nähe hat)? Der Musikgeschmack der „Intro“-Redaktion wird aber auch immer seltsamer. Im neuen Haft wird Tokio Hotel an mehreren Stellen abgefeiert und ihr neues Album „Humanoid“ hat es soger auf Platz 4 der Redaktionscharts geschafft (in denen sich sonst zu 90 Prozent Bands finden, von denen ich noch nie irgendwas gehört habe). Außerdem bejubelt ein Autor die Soundtracks von Horror-Regisseur Dario Argento und der Gruppe Goblin. Der Score zu George A. Romeros „Dawn of the Dead“ sei ein „Meilenstein in Sachen Blutgroove“. Zufällig habe ich den Film vor ein paar Tagen erstmals gesehen, und mein Gott, ging mir dieses elektronische Geplärre nach einer halben Stunde auf die Nüsse.

Über die „Intro“ kann man sich sowieso immer herrlich aufregen, vor allem über ihre Sprache, die meist irgendwo zwischen nerdigem Fangeschwafel und bramarbarsierendem Intellektuellen-Geschwurbel angesiedelt ist. Im aktuellen Heft taucht in jedem zweiten Text, den ich gelesen habe, die Formulierung „Sowieso Sowieso of Irgendwas-Fame“ auf, z.b. „Thommy Ohrner of Tim Thaler- und Manni der Libero-Fame“. Ich möchte mal wissen, wo die Autoren diese unsäglich peinliche Redewendung her haben. Ich kenne jedenfalls niemanden, der so redet, weder Amerikaner noch Deutsche.

Außerdem werden immer wieder gerne berühmte Soziologen zitiert. In der November-Ausgabe stolperte ich über Kracauer, Foucault, Bourdieu und Adorno (letzteren allerdings nur im Zusammenhang mit ersterem). Da möchte man der Redaktion doch zurufen: „Ja, ihr wart alle brave Soziologie-Studenten!“ In einem Artikel über die Geschichte des Gruseligen im Film Kracauer anzuführen, der immerhin das Buch „Von Caligari zu Hitler“ geschrieben hat, macht ja noch Sinn. Was Foucault in einem Text über „Die Goldenen Zitronen“ zu suchen hat, und ob man unbedingt Bourdieus Begriff des kulturellen Kapitals bemühen muss, wenn es um Einflüsse der Globalisierung auf die Popmusik geht, ist fraglich.

Leider bleiben die meisten Artikel trotz aller Theoretisierung seltsam oberflächlich. Am Ende ist man meist nicht viel schlauer als am Anfang. Dass die Autoren oft lieber sich selbst zuhören als ihren Interviewpartnern, konnte man wunderbar in der letzten Augabe sehen, wo die Fragen in einem Jochen Distelmeyer-Interview oft länger waren als die Antworten. Auf eine ellenlange umständlich formulierte Frage, antwortete der Ex-„Blumfeld“-Sänger schlicht mit „Ja.“, auf eine andere mit „Ist mir scheißegal, was die Hörer meiner Platte denken.“ Das fand ich schon wieder konsequent von ihm.

Da gefallen mir die Artikel im „Rolling Stone“ schon besser, obwohl der es auch irgendwie schafft, nach einer Ausgabe mit vielfältigen interessanten Themen eine auf den Markt zu werfen, in der mich wirklich kein einziges interessiert. Titelstar der aktuellen Nummer ist Robbie Williams, einfallsloser geht’s wohl nimmer. Dazu kommt ein Artikel über eine mir völlig unbekannte, dafür gut gebaute und leicht bekleidete US-Schauspielerin (?). Und als Gipfel der Belanglosigkeit noch ein Gespräch mit Heinz Rudolf Kunze und Gunther Gabriel, zwei der sich selbst am meisten überschätzenden Vertreter der populären Musik in Deutschland (Wobei, kann man das eigentlich noch populäre Musik nennen? Die Beiden verkaufen ja wohl schon seit Jahrzehnten nicht mehr wirklich viele Platten.). Ist der November musiktechnisch Saure Gurken-Zeit? Oder ist das schon der Einfluss der neuen Redaktionsleitung? Seltsame Dinge kommen noch auf uns zu.

Ken Loach gehört zu den wenigen Regisseuren, für deren neue Filme ich eigentlich (fast) immer ins Kino gehe. Ich habe seine letzten vier Filme im Kino gesehen, bis auf einen fand ich sie alle sehr gut. Sein diese Woche gestartetes neues Werk „Looking for Eric“ wollte ich gar nicht unbedingt sehen, weil es da u.a. um Fußball geht, und mit dem kann ich überhaupt nichts anfangen. Aber ich muss sagen, dass ich positiv überrascht wurde.

Der Ex-Fußballstar Eric Cantona spielt auch im Grunde eher eine Nebenrolle – nämlich sich selbst als Vision, die der eigentlichen Hauptfigur, dem Briefträger Eric, im Haschischrausch erscheint und gute Ratschläge gibt. Im Mittelpunkt stehen hingegen – wie immer bei Loach – die einfachen Menschen, die „kleinen“ Arbeiter, die eher am unteren Rand der Gesellschaft angesiedelt sind. Faszinierend ist, wie Loach es schafft, die Tristesse dieser Gesellschaftsschicht bildlich einzufangen: von der gebeugten Körperhaltung seiner Hauptfigur Eric über sein Kettenrauchen bis zur Einrichtung und Unordnung in dessen typisch englischem Reihenhaus.

In Deutschland fragt man sich ja manchmal, wie sich selbst Engländer der unteren Mittelschicht ein Haus leisten können. Bei Loach wird klar, dass das in Großbritannien nichts mit Wohlstand zu tun hat: Erics Häuschen ist beengt, die Türen haben schon lange keinen neuen Anstrich mehr bekommen, überall stapeln sich Gegenstände in den Ecken, die Einrichtung ist eine Mischung aus längst veralteten Möbeln und Kitschgegenständen, die scheinbar wahllos auf Fensterbänken und Anrichten abgestellt sind. Gemütlichkeit kommt in dieser Wohnumgebung nicht auf, fast verzweifelt versucht Eric, eine Art Grundordnung aufrecht zu erhalten, zum Beispiel den Geschirrbergen hinterher zu spülen, die seine beiden respektlosen halbwüchsigen Stiefsöhne anhäufen. Fast schon etwas übertrieben wirkt es dann, wenn auch noch Eriks Auto eine Beule hat. Die nur ein weiteres äußeres Zeichen für den zerbeulten Zustand seines Lebens ist.

So deprimierend also die finanziellen, wohnlichen und familiären Verhältnisse sind, in denen Eric lebt, natürlich gibt es bei Loach auch immer die kleinen Freuden des Alltags zu sehen, das gemeinsame Bier mit den Kumpels von der Arbeit im Pub an der Ecke, die Leidenschaft beim Ansehen eines Spiels des Lieblingsvereins Manchester United. Wie schon in „The Navigators“ kommt der soziale Rückhalt auch hier von den Arbeitskollegen, die eine fast verschworene Gemeinschaft bilden, die versuchen, ihren depressiven Kollegen aufzuheitern und ihn auch nicht im Stich lassen, als es richtig ernst wird. Was die Schilderung dieser Solidargemeinschaft angeht, wird es beim sonst so realistischen Loach diesmal leicht unrealistisch. In den „Navigators“ zeigte er noch, wie die Privatisierung der einst staatseigenen Bahn auch die Solidarität zwischen den Arbeitern zerstört, was schließlich soger einen Kollegen das Leben kostet. Bei Erics Briefträger-Kollegen ist die Solidarität hingegen noch ungebrochen.

Das ist einer der Gründe dafür, warum „Looking for Eric“ trotz allen Sozialrealismus‘ fast ein Feel good-Movie geworden ist. Mit Hilfe seiner Freunde und natürlich auch dank der guten Ratschläge seines Idols Cantona schafft es Eric, seine Probleme zu überwinden, seinen Stiefsohn aus der Gewaltspirale zu befreien und seine Familie zusammen zu führen. Wieder einmal sind sämtliche Rollen hervorragend mit Schauspielern mit unverbrauchten Gesichtern besetzt – bis in die kleinen Nebenrollen schaffen sie es alle, Originale darzustellen statt Klischeefiguren. Untypischerweise folgt Loach diesmal den Gesetzen der Komödie nach einem Happy-End. Trotzdem ist es in weiten Teilen ein typischer Loach geworden, einem humanen Realismus verhaftet, wie es nur noch wenige Filmemacher sind.

Hoffnung für die „Nightline“

Veröffentlicht: 3. November 2009 in Radio
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Vor einigen Monaten hatte ich schon mal über die geplante Einstellung der Hörertalksendung „Nightline“ mit Holger Klein auf der hr-Jugendwelle YOU FM geschrieben. Für die aktuelle Ausgabe des „journalist“ sollte ich darüber eine Meldung schreiben. Ein Telefonat mit dem Wellenchef Jan Weyrauch ergab dann, dass es doch noch Hoffnung gibt. Er erzählte mir, dass er zzt. an einer Lösung arbeite, dass die Call In-Show auch nächstes Jahr fortgesetzt werden kann (wie diese Lösung aussehen könnte, darf ich leider noch nicht verraten). Bis eine endgültige Entscheidung falle, wolle er die „Nightline“ zunächst einmal im Programm lassen, auch über Ende Dezember hinaus. Es gab wohl ziemlich viele Reaktionen von Hörern, mehr als bei jeder anderen Programmänderung, die es bisher bei YOU FM gegeben hat.

Weyrauch machte einsgesamt einen engagierten Eindruck. Er hat nicht einfach die Sparvorgaben widerstandslos umgesetzt, die er von seinen Vorgesetzten bekommen hat, sondern sucht nach kreativen Lösungen, wie er Geld einsparen und dennoch ein qualitativ gutes Abendprogramm erhalten kann. Nach den ursprünglichen Vorgaben sollte das komplette Abendprogramm gestrichen und durch eine automatisierte Playlist ersetzt werden. Nun wird die Musiksendung „Sounds“ bestehen bleiben, wenn auch in abgespeckter Form. Und für den Hörertalk besteht zumindest noch Hoffnung. Drücken wir die Daumen.

Was ich noch ganz interessant fand: Weyrauch meinte, gerade bei den Jugendwellen sei ein gegenläufiger Trend zum allgemeinen Nutzungsverhalten der Radiohörer zu beobachten. Während normalerweise ab 18 Uhr die Hörerzahlen rapide sinken, weil die meisten dann eher fernsehen, steigen bei den Jugendradios ab 17 Uhr vor allem die Abrufzahlen der Internetstreams. Weil viele Jugendliche sich abends vor den PC setzen und dabei Radio hören. Und da wäre es doch mehr als schade, wenn sie dann nur noch Musikgedudel zu hören bekämen.

Fehlstart für ZDF Neo

Veröffentlicht: 2. November 2009 in TV
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Gestern hatte ich mich darauf gefreut, um 19 Uhr 30 die erste Folge der viel gepriesenen US-Serie „30 Rock“ beim neu gestarteten digitalen Spartenprogramm ZDF Neo zu gucken. Als ich den Fernseher einschaltete, war ich zunächst verwundert, warum da der Kika fröhlich vor sich hin sendete. Bis mir wieder einfiel, dass sich ja schon bisher dieser und der ehemalige ZDF Dokukanal eine Frequenz im hiesigen DVB-T-Netz teilten. Was heißt, dass auch Neo erst aufgeschaltet wird, nachdem der Kinderkanal um 21 Uhr sein Program beendet hat.

Die weiteren Folgen von „30 Rock“ laufen dann mittwochs um 22 Uhr 30, was also kein Problem darstellt. Warum man dann aber die erste Folge zu einer Zeit ausstrahlen muss, wo ein Großteil der Zuschauer den Sender gar nicht empfangen kann, weiß wohl nur das ZDF. (Diese Digitalsender von ARD und ZDF senden ja eh weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Ich persönlich kenne z.B. niemanden, der digitales Kabel hat. Und ich denke mal, diese Doppelbelegung wird in den meisten DVB-T-Regionen so gegeben sein.)

Ein noch größeres Rätsel ist, warum bei Neo um 20 Uhr 15 Spielfilme gestartet werden. Die die meisten interessierten Leute dann ab 21 Uhr halb angucken können. Mit einer solch zuschauerfreundlichen Programmpolitik wird Neo sicher die bisherigen Nullkommairgendwas Prozent Marktanteil weit übertreffen.

Passend zur Novemberstimmung

Veröffentlicht: 2. November 2009 in Aus der Praxis, Online
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Sehe gerade, dass noch andere Agenturen außer dem epd auf die Idee gekommen sind, zu Allerheiligen was zum Thema „Trauern im Internet“ zu machen. Wenn ihr schon immer mal wissen wolltet, was mit eurem Facebook-Profil passiert, wenn ihr morgen unters Auto kommt, findet ihr u.a. hier meinen Artikel, der sich auch mit Gedenkportalen im Netz beschäftigt.