Dass BILD-Chefredakteur Kai Diekmann vor kurzem in die taz-Genossenschaft eingetreten ist, halte ich eher für eine clevere PR-Maßnahme in eigener Sache bzw. für die BILD. Dass er dann im roten Pulli mit verfremdetem Che Guevara-Motiv auf der Genossenschaftsversammlung auftauchte, ist vielleicht ein Zeichen dafür, dass der Mann Humor hat, im Großen und Ganzen aber doch etwas peinlich.
Richtig schlimm für die taz wird es dann aber, wenn deren Geschäftsführung Diekmann zustimmt, mittelfristig müsse man für Zeitungsinhalte im Internet Gebühren verlangen. Leute, Leute, damit sind andere doch schon vor zehn Jahren gescheitert. So gut eure Artikel auch sein mögen, glaubt ihr ernsthaft, ausgerechnet taz-Leser – die nicht eh schon die Zeitung abonniert haben – werden in riesiger Zahl Online-Abos abschließen wollen? Mal ganz abgesehen davon, dass ihr euch mit einem solchen Schritt nicht gerade als Vorreiter für die digitale Zukunft präsentieren würdet. Und angeblich spielt die taz doch immer so gerne den Vorreiter bei gesellschaftlichen Entwicklungen.