Mit ‘BILD’ getaggte Beiträge

Titelschlagzeilen heute:

BILD: „Die Schreckens-SMS von der Todesinsel“

Express: „Mordversuch mit Frikadelle“

Wenn der Versuch erfolgreich gewesen wäre, wäre „Dat is ja mal ’ne rischtig jute Frikadelle“ ein schöner Kandidat für die Sammlung „Beste letzte Sätze“ gewesen.

Hochjubeln, auspressen, ausschlachten

Veröffentlicht: 13. Mai 2010 in Print, Uncategorized
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Liebe Hallo, BILD, du Drecksblatt! Könntest du bitte mal mit deiner miesen Berichterstattung über Lena Meyer-Dingenskirchen aufhören? Erst der große „Tittenskandal“, nun „Ihr Vater taucht nach 17 Jahren aus dem Nichts auf“. Was wollt ihr bis Ende Mai noch bringen? „Lenas Mutter gesteht: Es war eine unbefleckte Empfängnis“? Oder „Darth Vader: ‚Ich bin Lenas Vater'“? Könnt ihr euch nicht wieder der Anstachelung des „gesunden Volkszorns“ widmen? Vielleicht noch ein bisschen eure Leser gegen die Griechen aufhetzen oder die gescheiterten Steuersenkungspläne der Radikalliberalen von der FDP betrauern? Danke.

Man müsste mal wieder anfangen, Feuerzeuge an BILD-Ausgaben zu halten.

Dass BILD-Chefredakteur Kai Diekmann vor kurzem in die taz-Genossenschaft eingetreten ist, halte ich eher für eine clevere PR-Maßnahme in eigener Sache bzw. für die BILD. Dass er dann im roten Pulli mit verfremdetem Che Guevara-Motiv auf der Genossenschaftsversammlung auftauchte, ist vielleicht ein Zeichen dafür, dass der Mann Humor hat, im Großen und Ganzen aber doch etwas peinlich.

Richtig schlimm für die taz wird es dann aber, wenn deren Geschäftsführung Diekmann zustimmt, mittelfristig müsse man für Zeitungsinhalte im Internet Gebühren verlangen. Leute, Leute, damit sind andere doch schon vor zehn Jahren gescheitert. So gut eure Artikel auch sein mögen, glaubt ihr ernsthaft, ausgerechnet taz-Leser – die nicht eh schon die Zeitung abonniert haben – werden in riesiger Zahl Online-Abos abschließen wollen? Mal ganz abgesehen davon, dass ihr euch mit einem solchen Schritt nicht gerade als Vorreiter für die digitale Zukunft präsentieren würdet. Und angeblich spielt die taz doch immer so gerne den Vorreiter bei gesellschaftlichen Entwicklungen.

Auf die BILD ist Verlass

Veröffentlicht: 15. September 2009 in Aus der Praxis, Online, Print
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Neulich habe ich für den epd einen Artikel geschrieben, der zwei meiner Lieblingsthemen kombinierte: Comics und Internet. Es ging also um Webcomics und u.a. stelle ich darin zwei deutschsprachige Zeichner vor, die ihre Comics im Internet veröffentlichen. Der Artikel erschien dann u.a. beim Hamburger Abendblatt Online und muss von irgendeinem Mitarbeiter der Saarbrücker Regionalausgabe der BILD gelesen worden sein. Da einer der interviewten Zeichner aus Saarbrücken kommt, nämlich Erik, der den sehr umfangreichen Webcomic „Deae ex machina“ publiziert, dachte sich der Mensch wohl, das wäre doch auch was für die BILD Saarbrücken. Also brachte diese am Wochenende einen Artikel über Erik und seinen Fantasy-Comic. Und was wählte BILD als Überschrift? „Vollbusige Heldinnen retten die Welt“! Ja, manche Klischees werden doch immer wieder bestätigt. Die Überschrift hätte ich beim epd natürlich nicht durch bekommen.