In der Blogosphäre wird öfter mal darüber geklagt, wie belanglos und schlecht doch die (einstigen) Vorzeigebeilagen von Süddeutscher und „Zeit“ geworden seien: die Magazine. Nur noch versteckte PR für Mode und andere Luxusprodukte, kaum noch gesellschaftliche Relevanz. Ich konnte das noch nie so recht nachvollziehen, denn wenn mir ein SZ- oder Zeit-Magazin in die Hände fiel – wegen ersterem habe ich mir ja sogar bis vor etwa 1 1/2 Jahren fast jeden Freitag die SZ gekauft-, war es meistens recht bis sehr interessant.
Heute habe ich nach längerer Pause nun zum zweiten Mal in 14 Tagen eine Freitags-SZ gekauft und beide Male war ich vom Magazin begeistert. Ich weiß nicht, ob das eine Konzeptänderung ist oder nur Zufall (früher waren die Magazine eigentlich nur in der Vorweihnachtszeit dicker als sonst, wegen dem höheren Anzeigenvolumen): die Magazine sind wesentlich dicker als früher und voller interessanter Themen. Als Beispiel verlinke ich hier mal eine aufschlussreiche Gegenüberstellung der Lebenswelten zweier 9-jähriger Mädchen, die in zwei benachbarten und doch sehr unterschiedlichen Berliner Bezirken aufwachsen: im Prenzlauer Berg und im Wedding. Und wer danach immer noch meint, das SZ-Magazin sei gesellschaftlich irrelevant, hat wohl schon lange keines mehr in der Hand gehabt.